Tipp von Helene Lüthy: Die Dame mit dem maghrebinischen Hündchen / Dana Grigorcea

Segelboote treiben auf dem in der Sonne glitzernden Wasser, wunderbar anzusehen mit ihren weissen Segeln, majestätisch gleitet ein Schwan vorbei. Anna, obwohl sie am Quai in Zürich sitzt , wähnt sich mit geschlossenen Augen am Meer. Am Nebentisch sitzt ein Mann, der ihren Hund anzulocken versucht. Als sie die Augen öffnet, sieht sie seine erfolglosen Versuche und lächelt. Nach dem Kaffee spazieren Anna und der junge Mann entlang des Quais und plaudern entspannt miteinander. So beginnt die Liebesgeschichte zwischen der Protagonistin Anna, von Beruf Ballerina, und Gürkan, der als Landschaftsgärtner arbeitet. Sie verlieben sich heftig ineinander und eine Amour fou nimmt ihren Lauf, deren Ende offen bleibt.
Eine zarte, sommerlich leichte Erzählung, die in einem real existierenden Cafe an einem Quai in Zürich ihren Anfang nimmt, zum Zurücklehnen und Entspannen und einfach zum Geniessen.
Die Autorin Dana Grigorcea, geboren 1979 in Bukarest, lebt heute mit Mann und Kindern in Zürich. Sie hat auch drei wunderbare Kinderbücher geschrieben.

Tipp von Jasmin Klein: Isch impfall wohr / Flurin Caviezel

Der Autor Flurin Caviezel hat mit diesem Werk ein sehr unterhaltsames und witziges „Gschichta-Buach“ geschaffen. Mit insgesamt 100 Kurzgeschichten im schönen Bündner-Dialekt lässt er an seinen Erinnerungen teilhaben und gewährt lustige Einblicke in sein Leben. Flurin Caviezel erzählt mit einer angenehmen Leichtigkeit und nach ein paar Seiten ist das Buch mit Sicherheit auch für Nicht-Bündner fliessend lesbar.

Flurin Caviezel ist Musiker, Kabarettist und der Autor von „Morgengeschichten“, welche zwischen 2007 und 2013 auf Radio SRF1 liefen. Viele davon sind in diesem Buch niedergeschrieben. Das Buch beinhaltet zudem eine CD, auf der ausgewählte Geschichten aus dem Buch erzählt werden und mit Musik vom Autor untermalt werden.

Tipp von Marianne Peyer: Das Päckchen / Franz Hohler

Ein Bibliothekar, ein dubioser Telefonanruf und eine gefahrenvolle Reise in die Vergangenheit. Franz Hohler erzählt in seinem Roman «Das Päckchen» die aufregende Geschichte einer verloren geglaubten mittelalterlichen Schrift. Doch wieso gelangt das Buch auf seinem Weg durch die Jahrhunderte ausgerechnet zu ihm? Aus dem unauffälligen Bibliothekar wird ein Detektiv, der vor ungewöhnlichen Methoden nicht zurückschreckt um dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Als Hörbuch grandios von Gert Heidenreich gelesen.

Tipp von Marianne Peyer: Solothurn trägt Schwarz / Christof Gasser

Der Solothurner Kantonspolizist Dominik Dornach und die stellvertretende Staatsanwältin Angela Casagrande sind ein Team. Dornach entstammt einer alteingesessenen Solothurner Familie, betreut als alleinerziehender Vater seine 18-jährige Tochter Pia, welche die Kantonsschule in Solothurn besucht. Ein Zürcher Journalist wird tot am Aare-Ufer aufgefunden. Bevor Dornach und Casagrande brisante Zusammenhänge aufdecken können, geschieht ein weiterer Mord – und Dornachs Tochter Pia gerät in tödliche Gefahr.

Der erste Krimi von Christof Gasser kann man richtig verschlingen. Ein Triebtäter, Organhandel und die Jagd nach jugoslawischen Kriegsverbrechern halten einem bis zum Schluss in Atem. Genau richtig alsFerienlektüre auch wenn es draussen regnet.

Tipp von Judith Manz: Ein unfassbares Land oder Die zwanzig Dinge meiner Kindheit / Eugène

Eugène, geboren 1969, und sein älterer Bruder wachsen bei der Grossmutter in Rumänien auf. Die Eltern sind der Ceausescu-Diktatur entflohen und haben politisches Asyl in der Schweiz erhalten. Die beiden Buben können 1976 ihren Eltern in die französische Schweiz nachreisen. In eine fremde Welt mit einer neuen Sprache. Das Ankommen und Einleben in der neuen Umgebung und einer andern Kultur beschreibt der Autor anhand von zwanzig Dingen, die er jeweils ins Zentrum rückt. Es sind gute und schlechte Dinge. Die falschen Schuhe auf der Schulreise ins Pays-d’Enhaut gehören zu den Erfahrungen, die einem Kind besser erspart bleiben sollten. Die Fantasiereise mit dem Rosaroten Panther im Warenhaus aber tut gut. Eugènes Mutter erlebt es allerdings etwas anders…

Der Autor erzählt von den Hürden heimisch zu werden. Er gewährt Einblicke in die Kindheit und das Erwachsenwerden eines jungen Mannes. Die Episoden sind humorvoll, stimmen nachdenklich und sie berühren.

Tipp von Helene Lüthy: Gleis 4 / Franz Hohler

Isabelle fährt zum Flughafen um in die Ferien nach Italien zu fliegen. Ein netter älterer Herr hilft ihr, den schweren Koffer die Treppe hinaufzutragen. Oben angekommen bricht er plötzlich tot zusammen. Als Isabelle, endlich, mit grosser Verspätung am Flughafen eintrifft, ist ihr Flugzeug bereits gestartet. Notgedrungen verzichtet sie auf ihren Urlaub und kehrt zum Bahnhof zurück. Hier wartet die Polzei und vernimmt Isabelle zu diesem aussergewöhnlichen Todesfall. Leider weiss sie nicht viel, sie hat den Herrn hat erst sehr kurz vorher kennengelernt. Was ist geschehen? Aus Versehen hat Isabelle die Mappe des Toten mit seinem Handy mitgenommen. Soll sie damit zur Polizei gehen? Da beginnt das Handy zu klingeln… Eine Geschichte voller überraschender Wendungen – ein raffiniertes Lesevergnügen von dem Schweizer Schriftsteller Franz Hohler, der 2013 seinen 70. Geburtstag feiern konnte und den Solothurner Literaturpreis erhalten hat.

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