Tipp von Judith Manz: Good Night Stories for Rebel Girls / Elena Favilli und Francesca Cavallo

In hundert kurzen (Gutenacht)geschichten werden bedeutende und beeindruckende Frauen porträtiert. Sie sind um die Welt gesegelt, ins All geflogen, haben Länder regiert, gewinnen Medaillen im Sport, machen in der Politik Karriere, sind in der Forschung tätig. In allen Ländern und zu allen Zeiten gab und gibt es Frauen, die als mutige Pionierinnen gängige Rollenmuster in Frage stellen. Und sie sollen jungen Mädchen und Frauen Mut machen, an ihre Träume zu glauben. Die spannenden Porträts sind mit Bildern von Künstlerinnen aus aller Welt illustriert. Ein Buch, dass man immer wieder zur Hand nehmen kann, nicht nur als rebellisches Mädchen, nein auch als Junge, Frau und Mann.
Das Buch ist eines von 30 Medien des Lesewettbewerbs readytoread der Stadtbibliothek Aarau, der dieses Jahr zum vierten Mal stattfindet. Kinder und Jugendliche von 11 bis 16 Jahren können vom 25. Mai bis zum 14. Oktober 2018 vorgeschlagene Bücher, Comics und Hörbücher ausleihen, lesen, hören und via Website bewerten. Wiederum gibt es attraktive Preise zu gewinnen.

Alles zum Wettbewerb ab 25. Mai auf www.readytoread.ch

Tipp von Judith Manz: Unsere Seelen bei Nacht / Kent Haruf

Addie und Louis sind Nachbarin und Nachbar, beide um die 70 Jahre alt, verwitwet. Eines Tages klingelt Addie bei Louis mit der Bitte, er möge doch ab und zu bei ihr übernachten, da sie so schlecht schlafe. Sie versichert dem erstaunten Louis, dass es ihr nur um Nähe gehe, ums Reden im Dunkeln, denn die einsamen Nächte seien das Schlimmste. Gleichzeitig geschmeichelt und verunsichert steht Louis am nächsten Abend mit Pyjama und Zahnbürste vor Addies Hintertür. Es gibt vieles zu erzählen, nach und nach verbringen die beiden auch Zeit am Tag miteinander, essen gemeinsam und hüten das Enkelkind von Addie.
Was mit einer ungewöhnliche Idee beginnt, entwickelt sich zu einer wunderbaren Liebesgeschichte. Doch die Idylle, die in der fiktiven Kleinstadt Holt in Colorado USA spielt, erfährt auch empfindliche Störungen. Der amerikanische Autor Kent Haruf (1943-2014) erzählt schlicht, präzis und mit Witz über das Leben und die Liebe im Alter.
„Unsere Seelen bei Nacht“ kann in der Stadtbibliothek auch in der Originalsprache analog und digital ausgeliehen werden. Und für gewonnene Fans: Im Januar erscheint ein weiterer Roman des Autors auf Deutsch mit dem Titel: „Lied der Weite“.

Tipp von Judith Manz: Djadi, Flüchtlingsjunge / Peter Härtling

Djadi ist elf Jahre alt und kommt ohne Familie in Deutschland an. Er findet Aufnahme in der Alterswohngemeinschaft von Jan und Dorothea. Der syrische Junge hat traumatische Erlebnisse hinter sich und seine sechs älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohner sind gefordert. Langsam gewöhnt sich Djadi an die neue Umgebung und die Gewohnheiten seiner neuen Familie. Er lernt Deutsch, besucht die Schule und beginnt nach und nach wieder zu vertrauen. Eine grosse Nähe und Freundschaft entwickelt sich zum 75-jährigen pensionierten Lehrer Wladi, der sich einfühlsam um den Jungen kümmert und ihn unterstützt.
Peter Härtling erzählt in seinem letzten Kinderbuch die berührende Geschichte von starken Beziehungen, die zwischen Kulturen und Generationen entstehen können.

Der Roman für Kinder und Erwachsenen ist eines der vier nominierten Bücher für den Prix Chronos 2018. Die Stadtbibliothek Aarau beteiligt sich wiederum und sucht Kinder von 10-12 Jahren und Erwachsene 60plus, die in der Jury mitmachen möchten. Alle Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind auf http://www.stadtbibliothekaarau.ch oder vor Ort zu finden.

Tipp von Judith Manz: Gibt es auf der dunklen Seite vom Mond Aliens? / Ben Moore, Katharina Blansjaar

Nein, es wurden keine Spuren von Ausserirdischen auf dem Mond gefunden! Und mit Google Moon kann man hochaufgelöste Bilder vom Mond anschauen und sich selber überzeugen. Diese und 54 weitere galaktische Kinderfragen beantwortet Professor Moore im Sachbuch, das von Katharina Blansjaar liebevoll illustriert wurde. Es geht ums Sonnensystem, um Mond und Sterne, um die Raumfahrt. Die Fragen sind echt und wurden von Schulkindern an Ben Moore, Astrophysiker an der Universität Zürich, gestellt. In einem Glossar werden zudem wichtige Begriffe erklärt. Der Astronaut Claude Nicollier, der schon viermal im All war, hat das Vorwort geschrieben. Ein tolles Sachbuch in dem man viele gut verständliche Informationen zum Universum findet. Empfehlenswert für neugierige Leserinnen und Leser jeden Alters!

Das Buch ist eines von 30 Medien des Lesewettbewerbs readytoread der Stadtbibliothek Aarau, der dieses Jahr zum dritten Mal stattfindet. Kinder und Jugendliche von 11 bis 16 Jahren können vom 20. Mai bis zum 15. Oktober 2017 vorgeschlagene Bücher, Comics und Hörbücher ausleihen, lesen, hören und via Website bewerten. Es winken tolle Preise.

Alles zum Wettbewerb unter www.readytoread.ch

Tipp von Judith Manz: Die Nachtigall / Kristin Hannah

Der Roman spielt in der Zeit der Résistance in Frankreich. Erzählt wird das Leben der beiden unterschiedlichen Schwestern Vianne und Isabelle. Die ältere Vianne, deren Mann an der Front und später in Kriegsgefangenschaft ist, muss in ihrem Haus deutsche Offiziere aufnehmen. Sie bemüht sich den Alltag als Lehrerin und Mutter einer Tochter einigermassen aufrechtzuerhalten. Die Situation im Dorf verschärft sich zunehmend und sie muss miterleben, wie die beste Freundin und weitere jüdische Mitbewohnerinnen und Mitbewohner deportiert werden. Isabelle schliesst sich dem aktiven Widerstand an und verhilft unter falscher Identität und Lebensgefahr abgeschossenen alliierten Piloten zur Flucht über die Pyrenäen. Es sind mutige Frauen, deren Lebenssituation mitreissend beschrieben wird, stellvertretend für viele Frauen in dieser Zeit. Die historischen Fakten und das Schicksal der beiden Schwestern sind von der Autorin Kristin Hannah geschickt verwoben.

Die Nachtigall ist in den USA seit mehr als einem Jahr auf der Bestsellerliste vertreten und hat eine Millionenauflage erreicht. Weltweit wurde der Roman in 31 Sprachen übersetzt. Wer ihn in Originalsprache lesen will: in der eBibliothek der Stadtbibliothek ist dies möglich. Aber auch auf Deutsch ist digitales und analoges Lesen möglich oder der Roman kann als Hörbuch ausgeliehen werden.

Tipp von Judith Manz: Kaspar, Opa und der Monsterhecht / Mikael Engström

Kaspar lebt bei seinem Opa in einem Haus zwischen Wäldern und Seen in Schweden. Oft sind sie zusammen mit dem Boot unterwegs, auch in verbotenen Gewässern. Ausgerechnet bei einem solchen Ausflug steigt der Aussenbootmotor aus und der Versuch, diesen zu flicken scheitert kläglich. Wie kommt man jetzt zu einem neuen Motor? Aus der Zeitung erfahren sie, dass einer zu gewinnen wäre. Die Aufgabe ist allerdings nicht einfach: Gesucht wird der grösste mit der Angel gefangene Hecht. Kaspar hat tags zuvor am Lövtjärnsee, nahe am Steg einen riesigen Sommerhecht gesehen. Niemand von den Erwachsenen will ihm glauben. Doch Lisa, seine zwei Jahre ältere Gefährtin, die ihn immer wieder verwirrt und mit ihrem Mut zeitweise überfordert, hilft ihm.

Kaspar, Opa und der Monsterhecht ist eine schöne Sommergeschichte über eine fürsorgliche, liebevolle Grossvater-Enkelbeziehung, eine erlebnisreiche Kinderfreundschaft, schrullige Nachbarn und die Einsicht, das Ehrlichkeit am längsten währt.

Das Kinderbuch von Mikael Engström gehört zu den vier nominierten Bücher für den Prix Chronos, dem generationenübergreifenden Leseförderungsprojekt von Pro Senectute. Kinder und Seniorinnen und Senioren lesen dieselben Bücher und wählen ihr Lieblingsbuch. Auch in der Stadtbibliothek Aarau kann man beim Prix Chronos mitmachen. Alle Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind hier oder vor Ort zu finden.

Tipp von Judith Manz: Flint und fertig / Torsten Wohlleben & Jutta Wetzel

Mit zwölf beginnt sich einiges zu verändern. Das merkt auch Flint, der immer noch gerne Piratenspiele mit seinem besten Freund Andi und dem kleinen Nachbarsjungen spielt. Es ist ihm peinlich, dass Lea, die Freundin seiner Schwester Neele ihn dabei sieht. Die Schulferien starten nicht ganz optimal. Als erstes steht ein Gartenarbeitstag an und dies wegen einer einzigen schlechten Note im Zeugnis. Alle Verschiebeversuche bei den Eltern scheitern. Auch die Ferienprojekte, die er mit Andi ausheckt, stehen unter keinem guten Stern. Aus einem Schuppen behändigen sie sich Werkzeug und werden prompt von der Polizei abgefangen. Das gibt Hausarrest. Immerhin ist Lea öfters bei Neele zu Besuch, aber für Flint ist das Zimmer der Schwester natürlich Sperrgebiet.

Locker und unterhaltsam ist dieser Comic-Roman à la „Gregs Tagebuch“ geschrieben. Die schwarz-weiss Zeichnungen sind witzig und ergänzen den Text mit ihrer eigenen Bildsprache.

Das Buch ist eines von 30 Medien des Lesewettbewerbs der Stadtbibliothek Aarau, der dieses Jahr zum zweiten Mal stattfindet. Kinder und Jugendliche von 11 bis 16 Jahren können zwischen 17. Mai und 15. Oktober 2016 vorgeschlagene Bücher, Comics und Hörbücher ausleihen, lesen, hören und via Website bewerten. Es winken tolle Preise.

Alle Infos dazu unter www.readytoread.ch

Tipp von Judith Manz: Die Festung der neun Türme: Die Geschichte meiner afghanischen Familie / Qais Akbar Omar

Qais wird in eine aufgeklärte, wohlhabende Grossfamilie in Kabul hineingeboren. In seine Kindheit gehören Flugdrachenkämpfe, Picknicks in den prachtvollen Gärten der Stadt und Ausflüge in die Berge der Umgebung. Früh erfährt aber auch er die Schrecken des Kriegs. Auf die Herrschaft der Russen folgen die Mudschaheddin, die wiederum von den Taliban vertrieben werden. Die Familie verliert Hab und Gut und findet Zuflucht in der Festung der neun Türme. Die Situation in Kabul wird zusehends gefährlicher und Qais Eltern versuchen mit den Kindern ins Ausland zu fliehen. Doch die Flucht wird zu einer mehrjährigen Odyssee durch Afghanistan. Zeitweilig findet die Familie Unterschlupf bei Nomaden und Verwandten. Unvorstellbar furchtbare Szenen von Gewalt und Leid stehen neben Liebe und Menschlichkeit in diesen schlimmen Zeiten. Qais Akbar Omars Buch ist eine spannende, authentische Autobiografie und eine Chronik der afghanischen Verhältnisse der letzten Jahrzehnte, dessen Lektüre einen in den Bann zieht und nicht mehr loslässt.

Tipp von Judith Manz: Als Opapi das Denken vergass / Uticha Marmon

Opapi, so nennt Mia ihren Urgrossvater, zieht vom Bodensee nach Hamburg um. Im Haus, wo Mia und ihre Familie leben, ist eine Wohnung frei geworden. Der Umzug erfolgt, weil Opapi immer vergesslicher wird und Unterstützung braucht. Mia mag ihren Opapi sehr und freut sich, dass sie ihn so nahe hat. Aber schnell merkt sie, dass er sich nicht immer so verhält, wie sie es gewohnt ist. Um ihm gegen den „Vergessenstroll“ und das Heimweh zu helfen, unternehmen die beiden anhand alter Fotoalben Zeitreisen in das frühere Leben des Urgrossvaters. Dann dampfen Züge vorbei, es riecht nach Fisch und See und der geheimnisvolle Junge Berti taucht auf. Der zunehmenden Verwirrtheit von Opapi entgegnet Mia mit pragmatischen Lösungen und schafft es, das ganze Umfeld miteinzubeziehen.

Die Autorin beschreibt auf sensible Weise die Krankheit Demenz und führt liebevoll an das Thema heran. Das Kinderbuch von Uticha Marmon ist eines der vier nominierten Bücher für den Prix Chronos, dem generationenübergreifenden Leseförderungsprojekt von Pro Senectute. Kinder und Seniorinnen und Senioren lesen dieselben Bücher und wählen ihr Lieblingsbuch. Auch in der Stadtbibliothek Aarau kann man beim Prix Chronos mitmachen. Alle Informationen und Anmeldemöglichkeiten sind auf www.stadtbibliothekaarau.ch oder vor Ort zu finden.

Tipp von Judith Manz: Der Penner im Pyjama ist mein Papa / Elisabeth Schmied

Der Jugendroman erzählt vom Ausstieg des Vaters aus dem Berufsleben. Die bislang ohne Geldsorgen und nach leistungsorientierten Grundsätzen lebende Familie muss sich plötzlich mit Geldknappheit und neuen Werten auseinandersetzen. Um das Budget zu entlasten, will der Vater Gemüse anbauen. Dass aus dem Unternehmensberater nicht sofort ein Biogärtner wird, versteht sich von selbst. Die Erfahrungen, die die Familie mit der Neuorientierung macht, wird aus der Perspektive der beiden Töchter erzählt. Karla (15) kann der neuen Situation durchaus etwas abgewinnen und unterstützt ihren Vater und übernimmt (zu) viel Verantwortung. Die 18-jährige Jenny hingegen, kurz vor dem Studium, missbilligt das Handeln des Vaters. Sie schämt sich und hofft, dass das Ganze vorübergehend ist. Mit viel Situationskomik wird aus dem veränderten Alltag erzählt. Doch ist klar ersichtlich, dass durch den Entscheid des Vaters das Familiengefüge in Schieflage gerät.


Das Buch ist eines von 30 Büchern des neuen Sommerlesewettbewerbs der Stadtbibliothek Aarau. Kinder und Jugendliche von 11 bis 16 Jahren können zwischen 11. Juni und 15. Oktober vorgeschlagene Bücher, Comics und Magas ausleihen, lesen und via Website bewerten. Es winken tolle Preise.
Alle Infos dazu unter www.readytoread.ch

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