Tipp von Annemarie Peier: Der Zopf / Laetitia Colombani

Die drei Frauen, Smita, Giulia und Sarah, nehmen ihr Schicksal gleichermassen mutig in die Hand.
In Indien setzt Smita einiges aufs Spiel, um ihrer Tochter ein besseres Leben zu ermöglichen. In Palermo kämpft Giulia für die Rettung der Perückenfabrik ihres Vaters. In Montreal erkrankt die erfolgreiche Anwältin Sarah schwer und schöpft mit ihrer Perücke neuen Lebensmut.
Laetitia Colombani nimmt uns mit auf eine Reise rund um den Globus- eine Hymne auf das Leben und den Mut aller Frauen dieser Welt.
Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin.
«Der Zopf» ist ihr erster Roman und sorgte für grosses Aufsehen. Er erscheint in 28 Ländern.

Tipp von Christine Dietiker: Ein Kleid voller Geschichten / Irene Berg und Ingrid Mennen

Ein fantastisches Bilderbuch für Kinder und Erwachsene. Tinka erlebt die Welt der Wörter. Das Mädchen erkundet Familie, Haus und Garten und entdeckt, wie alles mit Wörtern zusammenhängt. Gestalterisches und erzählerisches Kernstück der Geschichte ist die von Tinka auf Zeitungspapier gezeichnete Freundin, mittig im Buch ausklappbar. Hier zeigen sich Gestaltungsfreude und Methodenrepertoire der beiden Autorinnen. Die unterschiedlichen grafischen Techniken  – vor allem das plastisch zerknitterte Zeitungspapier – machen Freude und regen die Fantasie an. Mich hat das Buch richtig „gluschtig“ gemacht, selbst wieder einmal Zeitungspapier zu zerknüllen, zu bemalen und zu kleben. Sehr sympathisch ist auch Tinka’s schwarze Katze, die uns auf fast allen Seiten begleitet. Die Mieze zu finden ist ein eigener Spass für jedes kleine und grosse Kind.

Ingrid Mennen und Irene Berg sind Mutter und Tochter. Als Team haben sie ein herausragendes Werk geschaffen, welches in ihrer Heimat Südafrika Preise erzielt hat.

Tipp von Lilo Moser: Moosflüstern / Joachim B. Schmidt

1949 heuerte der isländische Bauernverband rund 300 deutsche Frauen und Männer an, verschiffte sie nach Island und verteilte sie auf Bauernhöfe auf der ganzen Insel. Unter ihnen  war Anna Lieber. Sie hatte Mann und Sohn nach den schrecklichen Erlebnissen des zweiten Weltkriegs in Deutschland zurückgelassen um in Island ein neues Leben zu beginnen.
Ihr Sohn Heinrich, der mit seinem Vater im Kanton Graubünden gelandet war und dort mit einer neuen Mutter aufwuchs, erfuhr erst an seinem vierzigsten Geburtstag, dass seine Mutter nach Island ausgewandert war und mittlerweile gestorben war. Die Nachricht schockiert ihn zuerst. Doch dann beschliesst der sonst eher zurückhaltende und korrekte Modelleisenbahnfan kurzentschlossen, seine drei Kinder und seine Frau zu verlassen und in Island nach Spuren seiner Mutter zu suchen.
Im Roman „Moosflüstern“ beschreibt der Autor die beiden Welten „Schweiz“ und „Island“ gleichsam feinfühlig und anschaulich. Das Buch eignet sich bestens als Einstimmung auf eine Islandreise, als Lektüre während der Reise oder einfach für all jene, die Sehnsucht nach dem wunderbaren Norden verspüren.
Joachim B. Schmidt, geboren 1981, wuchs in Cazis am Heinzenberg als Bauernsohn auf.
2010 setzte er sich mit seiner Kurzgeschichte „Stoffel wartet“ gegen 3500 Konkurrenten durch und gewann den Schreibwettbewerb „Grosse Sehnsucht schreiben“ von Blick am Abend und Thalia. Mit seinem Romandebüt „In Küstennähe“, das ebenfalls in Island spielt,  war er an den Solothurner Literaturtagen vertreten. Der Doppelbürger lebt und arbeitet als Schriftsteller, Kolumnist und Reiseleiter in Reykjavík, Island.

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