Ein Dorf voller Schatten im Tal. Hier lebt das Kind zusammen mit der Grossmutter. Der dritte Stuhl am Tisch ist leer, der Grossvater, der ein Jäger war, ist jetzt in Tamangur. Die Grossmutter erzählt ihrer Enkelin immer wieder von Grossvater.
„Der erste Schnee erinnert die Grossmutter an die Kindheit. Zusammen mit den ersten Flocken schneit die Kindheit in sie hinein. Die Zeit wird für Augenblicke unendlich. Wie damals, als der Winter noch ein sanfter Riese war mit heissem Atem, dort, wo sie ein Kind war und ganz nahe am Glück.“
Mit Feingespür, Wärme und Humor öffnet uns Leta Semadeni, die in Scuol, Engadin, lebt und arbeitet, in ihrem Roman „ Tamangur“ das Dasein zweier Menschen, die sich gegenseitig am Leben halten.